Bericht vom Wanderfahrt vom 18.08. bis 24.08.2024
HWGHV Oberkaufungen Wanderfahrt Oberjoch 2024
Wieder hatten die Teilnehmer der Vereinsfahrt viel Glück: Mit der Unterkunft, mit dem Wetter, mit den Wanderungen und überhaupt! Dadurch, dass die Reisebuskosten inzwischen sehr hoch sind, hatten wir entschieden, mit Kleinbussen selbst zu fahren und so fuhren 25 Wanderfreunde mit etwas Regen und Stau nach Oberjoch im Allgäu. Das Haus Rheinland Pfalz war unser Ziel und wir wurden sehr herzlich von der Heimleiterin Frau Walther begrüßt. Die schönen hellen Zimmer wurden belegt und wir trafen uns zum gemeinsamen Abendessen im großen Speisesaal mit Blick auf den Iseler. Zusätzlich zu dem guten Essen haben wir uns alle über die sehr gastfreundlichen Getränkepreise gefreut – wenn man immer Wasser und Mineralwasser zum Essen, für abends und für unterwegs selbstzapfen kann, kann man eine Menge Geld sparen!
Wir hatten in der Vorbereitung geplant, dass wir in drei Gruppen wandern wollten. Jeder konnte nach Lust und Laune aussuchen mit welcher Gruppe man gehen wollte.
Die Wettervorhersage für Montag war nicht so gut – aber wir hatten Glück und sind trocken geblieben. Die erste Gruppe ist mit Wilfried in Oberjoch die Ornach – Panorama – Moorrunde gelaufen. Anns Gruppe ist ebenfalls einen Wandertipp von Oberjoch gelaufen: Herunter Richtung Unterjoch an tollen Wiesen vorbei, dann hoch durch den Alpsteigtobel zur alten Grenzstation, durch den Wald und entlang der Passstraße. Ralfs Gruppe ist in der Gegenrichtung gelaufen (wir haben uns unterwegs getroffen) und ist weiter nach Unterjoch. Da Oberjoch schon 1.136m hoch liegt, war es uns wichtig, am ersten Tag nicht zu Anstrengendes zu machen, Wir sind alle nicht mehr die Jüngsten! Allerdings sind alle drei Gruppen zum Schluss ihrer Wanderungen am Montag oben auf dem Berg gewesen (mit der Wiedhagbahn) und haben auf der Alm (nicht zum letzten Mal) den wunderbaren Blick und die Hüttengastronomie genossen.
Am zweiten Tag ist Wilfried mit seiner Gruppe nach Bad Hindelang heruntergefahren. Leider waren sie zu spät, um wie geplant, zum Giebelhaus heraus zu fahren und so haben sie einiges im Ort angeschaut und sind gemütlich an der Ostrach entlang gelaufen. Anns Gruppe ist nach Schattwald in Österreich gefahren und mit der Wannenjochbahn zum Schmugglersteig hinauf gefahren. Dieser Steig wird als „familienfreundlich“ beworben, und für junge Familien mit Kindern ist er gut geeignet. Die Kinder sollen sich als Schmuggler oder Zöllner einteilen und überall sind extra Pfade für die Schmuggler und Lookouts für die Zöllner angelegt. Toll für Kinder, aber nicht unbedingt für ältere Damen! Die steinigen Passagen mit verschiedenen Tritthöhen fanden Einige sehr anstrengend und so waren wir froh, als wir zur Bergstation von „unserer“ Wiedhagbahn kamen und herunterfahren konnten. Einige sind danach zur Untere Ochsen Alpe weitergelaufen, Andere waren froh, einfach die Füße hochzulegen. Manfred und Ralf haben der dritten Gruppe einiges abverlangt! Vom Haus aus sind sie in engen Serpentinen erst einmal auf 1.876m auf den Iseler gestiegen, von dort etwas herunter hinter dem Kühgrundkopf herum und wieder hoch zum Wannenjoch. In der Bergstation der Wannenjochbahn haben wir unsere mittlerweile restlos aufgebrauchten Getränkevorräte wieder aufgefüllt. Von dort ging es ebenfalls weiter auf dem Schmugglersteig zur Wiedhagbahn.Der kurze aber heftige Schlussanstieg zur Bergstation wird in Erinnerung bleiben. Sie waren froh, dass die letzte Bahn noch nicht weg war, sonst wäre die Tour noch anstrengender gewesen!
Erholung gab‘s dann abends noch im Dorf bei einem schönen und (weil mit Erklärung) interessanten Alphörner-Konzert.
Für Mittwoch war wieder etwas Ruhigeres geplant. Die Wahl war entweder ausklinken und irgendwo Shoppen gehen oder nach Unterjoch über die tollen Wiesen und dann hoch auf die Alm oder von Tannheim nach Schattwald und wieder zurück. Ralfs Gruppe fuhr mit dem Bus nach Zöblen und wanderte die Tannheimer Runde (den Ort Tannheim blieb unberührt) Richtung Berg und durch das Wandergebiet Zugspitzblick wieder zurück nach Zöblen.
Alle kamen etwas entspannter wieder zurück, saßen zusammen auf der Terrasse, genossen ein Weizen oder Radler und erzählten von ihrem schönen Tag.
Für Ralfs Gruppe hieß es am Donnerstag früh losfahren, damit wir nicht zu viele zusammen im Bus waren! Sie hatten ohnehin wieder eine Menge vor: Sie sind nach Tannheim gefahren und mit dem Lift zum Neunerköpfle hoch. Einige haben den Gipfel erklommen (ein kurzer Abstecher). Von dort war es eine tolle Wanderung mit sagenhaften Blicken in das Tannheimer Tal und das Birkental bis zur Landsberger Hütte. Nach einer sonnigen Pause hieß es 650m steil und teilweise steinig mit Seilsicherung abzusteigen bis zum wunderschönen Vilsalpsee, wohin die anderen zwei Gruppen auch unterwegs gewesen waren. Die einen mit Busfahrt und längerem Aufenthalt in der Vilsalpe und die anderen mit einer schönen Wanderung zum See, um den See und weiter zum Bergaicht-Wasserfall, der allerdings nicht allzu spektakulär war. An einem sonnigen Tag im August ist man natürlich nicht alleine am See und erst Recht nicht in der Alm! Man konnte die jungen Pächter nur dafür bewundern, wie sie mit so viel Betrieb so ruhig geblieben sind. Ob sie inzwischen schon mit dem Abwasch fertig sind?
Für den letzten Tag hatten wir einen Besuch der Breitachklamm geplant. Dorthin sind wir mit allen drei Minibussen gefahren und gemeinsam durch die beeindruckende Klamm gestiegen. Man staunt immer wieder, wozu die Natur alles fähig ist! An einem schönen sonnigen Sommertag ist alles ein wenig aufregend, wenn man die Geschwindigkeit und Kraft des Wassers sieht. Dann aber entdeckt man an einer Brücke die Tafel mit der Hochwasserstandsanzeige von 2005: 6,50 Meter über der Brücke auf der man steht! Unvorstellbar!
Nachdem eine kleine Gruppe wieder durch die Klamm heruntergelaufen ist und die anderen weiter hoch zur Wasserschanz (Österreich) und dann außen herum über die Alpe Dornach zurück gewandert sind, sind alle noch nach Bad Hindelang gefahren und mit der Hornbahn auf den Berg geschwebt und haben wieder die Gastronomie und das Alpenfeeling genossen.
Abends dann zum Abschluss Alpenglühen mit Alphornmusik auf unserer Wiedhagalm und einen tollen Himmel bei der Talfahrt. Klasse!
Die Rückfahrt lief viel besser als erwartet, ohne Stau und mit wenig Verkehr, sodass alle zufrieden nach Hause kamen.
Wir hoffen, dass alle positiv auf eine tolle Fahrt zurückblicken und sich auf die nächste – vielleicht wieder nach Oberjoch – freuen.
Fotos: Ralf Zabel
Bericht: Ann Henning