Wandertage auf Sylt mit 23 Frauen vom 27.5. - 2.6.2025
Wieder einmal wurde Bärbel Stöcklein gebeten, eine Wanderreise für die Frauen des HWGHV Oberkaufungen zu organisieren. Da sie sich gut auf der Insel Sylt auskennt, war das unser Ziel.
So starteten am 27.5.2025 23 Frauen mit dem ICE vom Bahnhof Wilhelmshöhe nach Hamburg Altona und dann weiter mit der Regionalbahn nach Westerland. Dort wartete schon ein Bus auf uns, der uns zum Jugendseeheim des Landkreises Kassel beförderte, das es nun schon seit 75 Jahren gibt. Im Haus 1 fanden 17 Frauen ihr Quartier, teils in Mehrbett- teils in Einzelzimmern. Für 6 Frauen wurden 3 Appartements gebucht, die gleich um die Ecke von Haus 1 liegen. Nach dem Betten beziehen und Koffer auspacken gab es das erste Abendessen, das wie jeden Abend hervorragend war. Es gab immer ein tolles Salatbuffet, eine warme Speise - wahlweise mit oder für Vegetarier ohne Fleisch - und einen Nachtisch.
Da einige Frauen noch nie im JSH waren, spazierten wir zum Kennenlernen durch das Gelände, vorbei an der Kogge, dem Zeltlager und dem Rundbau und dann weiter auf dem Weg zum Strand. Auf der großen Düne hatten wir schon den ersten Blick aufs Meer, hinunter zum Fuß- und Radweg läuft man bequem, hinauf auf den Treppen, die zur nächsten Düne führen, geht es schon schwerer, doch dann kommt der Sand, den man hinunter stürmen muss, um ans Meer zu kommen.
Der Abend endete im Gemeinschaftsraum im Haus 1. Es gab von Bärbel einige Bekanntmachungen zu Getränken, Hinweise wo man WLAN- und Handyempfang hat, Fahrpreise für den Bus, Haltestellen usw. Dann berichteten beide Wanderführerinnen Ann und Bärbel, was sie für den nächsten Tag geplant hatten. Es bildeten sich zwei Wandergruppen, die unterschiedlich weit laufen wollten. Mit Ann wollten 6 Frauen, mit Bärbel 12 gehen und 3 Frauen wollten selbständig etwas unternehmen.
Beim Frühstück fand jeder etwas, Kaffee und Tee, warme und kalte Milch, Brot und Brötchen, Süßes, Käse, Wurst, Müsli, Joghurt, Quark, Frischkäse, geschnippeltes Gemüse und Obst. Davon konnte sich jede ein Lunchpaket zusammenstellen. Stilles oder gesprudeltes Wasser konnte man sich jederzeit zapfen. Das Angebot war wirklich toll!
Gestärkt wanderten am nächsten Morgen zunächst beide Gruppen zusammen bei leichtem Nieselregen am Watt entlang nach List. Dort trennte wir uns. Inzwischen hatte es aufgehört zu regnen. In der Pause widerstanden nur wenige der Verlockung auf ein Fischbrötchen oder andere Köstlichkeiten von Gosch. Bärbels Gruppe vergnügte sich weiter in List und fuhr mit dem Bus zurück bis Westerheide, um von dort über die alte Inselbahntrasse zum JSH zu laufen. Anns Gruppe wanderte weiter, vorbei am Erlebniszentrum Naturgewalten und bei Sonne und leichtem Wind weiter auf dem Rad- und Fußweg am Königshafen entlang bis zur Jugendherberge. Von der Haltestelle Mövenberg fuhren sie 3 Stationen bis zur Strandsauna. Dann ging es weiter am Strand entlang bis zum JSH. Das Laufen im Sand war sehr beschwerlich, da Flut war und es keinen festeren Untergrund gab. Die Aussicht auf Kaffee und Kuchen in der Kogge trieb alle vorwärts. Dort saßen dann auch schon auf der windgeschützten sonnigen Terrasse die anderen Kaufunger Wanderinnen. Nach dem Abendessen trafen wir uns um 19 Uhr im Aufenthaltsraum zur Nachrichtensendung im Fernsehen. Anschließend hörten wir von den Wanderführerinnen die Vorschläge für den nächsten Tag. Danach zog es einige Frauen noch in die Kogge zum Aperol Spritz.
In den nächsten 3 Tagen erkundeten die beiden Wandergruppen Teile der Insel an unterschiedlichen Tagen und mit unterschiedlichen Längen. Bärbels Gruppe lief durchschnittlich 10 km und Anns Gruppe 15/17 km, einmal wurden es auch 20 km. Ziele waren das Rantumbecken, ein großes Naturschutzgebiet mit Brutmöglichkeiten für viele, auch seltene Vogelarten. Ein weiteres Ziel war die Wattseite von Kampen bis Keitum. Teilweise führte der Weg direkt am Wasser entlang, teils auf dem oberhalb liegenden Brettersteg durch die Braderuper Heide und die Munkmarsch bis Keitum. An einem anderen Tag war die Meerseite angesagt. Es ging bei Kampen zur Uwe-Düne, der höchsten Erhebung der Insel Sylt, weiter auf dem Roten Kliff bis Wenningstedt und natürlich am Strand entlang bis Westerland.
Anns Gruppe war begeistert vom Morsum Kliff. Dort konnte man Uferschwalben beobachten, die ihre Jungen in den Löchern des Kliffs fütterten.
Der letzte Tag vor der Abreise wurde als freier Tag angeboten. Einige fuhren im Bus mit Helga Bernhardt nach Hörnum und wanderten mit ihr um die Hörnum Odde. Andere fuhren mit Ann bis zum Weststrand und wanderten bei herrlichem Sonnenschein zum Ellenbogen. Bevor ein Regenschauer herunterkam, erreichten sie am Nachmittag die Strandhalle. So war auch an diesem Tag die Einkehr bei Kaffee und Kuchen gesichert.
Die Abende verliefen immer ähnlich. Nach dem Abendessen trafen sich alle im Gemeinschaftsraum, um sich per Fernsehen zu informieren, was in der Welt passiert war. Dann erfuhren wir, was Ann und Bärbel für den nächsten Tag geplant hatten. Danach begann der gesellige Teil, es bildeten sich 2 Spielgruppen. Bei Romme´ und Uno Flip ging es zum Teil laut her.
Am Samstagabend lauschten wir im Speiseraum einem Konzert der Heimleiterin Sonja. Im Anschluss konnte unter der Discokugel getanzt werden, was einige ausgiebig auskosteten. Da wurde die vorgeschriebene Ruhestunde um 22 Uhr nicht eingehalten!
Am letzten Abend dankten wir Bärbel in Worten und mit einem Lied – Text von Ute Hoffmann gedichtet – für die Planung und Organisation der wunderschönen Reise, für ihre Fürsorge und Betreuung vor Ort. Als Dankeschön bekam sie einen Gutschein für das Lokal Tresor in Kaufungen.
Die Rückfahrt erfolgte in einem durchgehenden Zug von Westerland bis Kassel Wilhelmshöhe.
Wir haben viel vom Norden, Süden, Westen und Osten der Insel erwandert, manches neu entdeckt und bei gutem Wetter genießen dürfen. Die Zeit auf der Insel wird uns in bester Erinnerung und unvergessen bleiben.
Bericht: Bärbel Stöcklein und Inge Reinhold