Wanderreise an den Chiemsee ab 04.09.2022
Nachdem eine Frauengruppe gesund und glücklich aus Schönau zurückgekommen war und bevor die Männergruppe sich auf den Weg ins Fichtelgebirge machte, haben 52 Wanderfreundinnen und Wanderfreunde bei der Vereinsreise an den Chiemsee einige sehr schöne Tage erlebt. Unser Hotel –Luitpold am See – war eine Superadresse für unsere verschiedenen Wanderungen: Direkt am Anleger in Prien, direkt an Bushaltestellen, direkt an der Priener Bimmelbahn und direkt am Steg, von wo einige (wenige) im See geschwommen sind. So konnten wir uns schon am ersten Tag in vier verschiedene Gruppen aufteilen und loslaufen.
Eine Gruppe schloss sich einer Prien-Führung an und erfuhr Interessantes über die schöne Stadt, bevor sie eine Wanderung entlang der Prien gemacht hat. Eine zweite Gruppe machte sich auf den Weg von Prien über ein Moorgebiet Richtung Bernau, um mittags eine sonnige Rast am See zu machen, bevor sie einen schattigen Weg zurück durch den Wald nahm. Die dritte Gruppe kam ebenfalls ganz begeistert zurück ins Hotel, nachdem sie die Grassauer Almenrunde mit Einkehr in zwei Almen genossen hatte. Das Wetter war super und die Sicht auf den Chiemsee und die schönen grünen Wiesen einmalig! Die vierte Gruppe fuhr mit dem Bus nach Rottau und unternahm eine Bergwanderung „Im Schatten der Kampenwand“. Die Ankündigung, eine genüssliche Bergwanderung zu machen, erwies sich als Fehleinschätzung. Längere Anstiege mit Kraxelei und schönen Aussichten waren zu bewältigen bzw. zu genießen. Statt 9 km und 300 HM wurden es trotz Abkürzung 16 km mit 700 HM. Einem Wanderführer sollte man nicht glauben! Bei bestem Wetter endete die Tour in Aschau. Von dort ging es mit der Bahn zurück nach Prien.
Am Dienstag waren die Chiemseeinseln angesagt: Wir sind morgens nach dem Frühstück alle zusammen mit dem Schiff zur Herreninsel gefahren und haben uns dort, je nach Lust und Laune, in verschiedene kleine Gruppen verteilt. Viele sind den sieben Kilometer langen Rundweg gegangen, haben eine interessante Führung im Schloss gemacht oder die Wasserspiele gesehen. Alle waren auch begeistert von der kleineren Fraueninsel und haben die Bauerngärten dort bewundert. Ein kühles Getränk, Räucherfischbrötchen, Kaffee und Kuchen – man hat einen schönen, entspannten Tag in der Sonne verbracht.
Am nächsten Tag stand die Kampenwand, der Hausberg von Prien und höchster Berg in der Nähe, auf dem Programm. Wieder gab es vier Angebote und wieder hat das Wetter uns allen einen wunderschönen Tag geschenkt! Die ganz sportlichen sind früh mit Autos los, um von Aschau auf den Berg zu steigen. Eine zweite Gruppe fuhr erst einmal mit Bus und Bahn nach Aschau, um von dort eine zehn Kilometer Rundwanderung zum Schlossrinn-Wasserfall zu machen. Leider war der Wasserfall nach so wenig Regen im Sommer nur ein Rinnsal. Trotzdem war es eine schöne Wanderung. Anschließend sind wir mit dem Lift auf die Kampenwand gefahren und zur Steinlinger Alm gelaufen, wo inzwischen die zwei anderen Gruppen bereits angekommen waren. Eine Gruppe hatte eine sehr interessante Führung mit einer Bergbäuerin gemacht, die das Leben auf der Alm und die Kräuter und Wiesenblumen erklärt hat. Die andere Gruppe war auch durch Aschau gelaufen, bevor sie mit der Seilbahn hochgefahren ist. Nach Zwischeneinkehr in der Sonnenalm sind auch diese Wanderfreunde den teils steilen Weg zur Steinlinger Alm gewandert. Alle haben die wunderbaren Blicke genossen und alle waren froh, als die Kampenwand-Besteiger heil von Gipfelkreuz herunterkamen und ihr wohlverdientes Bier genießen konnten.
Die Wettervorhersage für Donnerstag war nicht gut, sodass nur zwei Wanderungen angeboten worden sind – beide am anderen Ende des Sees am Ufer entlang. Wer sich nicht anschließen wollte konnte etwas auf eigene Faust unternehmen. Der Chiemsee-Ringbus und die Priener Gästekarte boten viele kostenlose Möglichkeiten, sich umzusehen. Die zwei Wandergruppen sind nur ein paar Mal nassgeworden – eine gute Ausrede für eine der Gruppen, schon früh am Morgen in ein sehr schönes Café einzukehren. Es war ein Tag ohne Steigungen und mit vielen netten Gesprächen.
Der letzte Wandertag kam dann viel zu früh – wurde aber von fast allen Mitreisenden wahrgenommen. Eine große Gruppe wanderte im Moorgebiet Kendelmühlfilz. Auf dem Bohlenweg konnten sie wegen der Feuchtigkeit nicht laufen, aber das tat dem schönen Tag keinen Abbruch. Eine zweite Gruppe war von Prien aus über Prutdorf und Wildenwart gewandert – ein netter Tag ohne besondere Vorkommnisse, was für die dritte Gruppe nicht zutraf: Ann wollte unbedingt zum Taubensee, weil das vier Jahre zuvor vom Walchsee aus nicht geklappt hatte. Alles schien toll vorbereitet, nur hatte sie nicht genau auf den Busfahrplan geschaut – ihr Anschlussbus fuhr nur an Schultagen und es waren in Bayern noch Ferien! So hieß es schnell umplanen – eine 8 Kilometer entfernte Alm auf dem Berg wurde in der Karte ausfindig gemacht – im Netz geöffnet – in Wahrheit zu! Weiter ging’s wieder herunter zur Bushaltestelle – da gäb’s im Ort bestimmt ein nettes Cafe - nein, alles geschlossen – der Ort war im Tiefschlaf! Zum Glück kam der Bus bald, und wir konnten schließlich ganz leckeren Kaffee und Kuchen in Prien genießen, bevor wir zum geselligen Abschlussabend ins Hotel zurückgekehrt sind.
Wir sind alle gesund nach Hause gekommen und soweit ich weiß, hat die Fahrt allen Spaß gemacht, vor allem weil wir, dank verschiedener Wanderführer/innen für alle Fitnesslevel Touren anbieten konnten. Ich sage herzlichen Dank an alle, die mitgestaltet haben und freue mich, bald wieder mit Euch unterwegs zu sein.
Bericht: Ann Henning
Fotos: Ralf Zabel
Angelika Schäfer
Siegfried Schäfer
Manfred Hildebrand
Isabella Kreuz